Schopfheim. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Rund 50 Gäste bei der Einweihungsfeier am Mittwochabend stellten unisono fest, dass der neu gestaltete Raum auf Station “Eiche” im Haus Dinkelberg des Markus-Pflüger-Heims wunderschön geworden ist. Er ist durchdacht und zweckdienlich gestaltet und hat gleichzeitig Stil und Atmosphäre.
Heimleiter Bernd Sevecke war es ein Bedürfnis, den “kleinen Raum mit einer großen Feier” zu eröffnen.Der Dank des Heimleiters ging vor allem an die Projektgruppe “Brückenbauer” der Schülerzeitung Sch’cool von der Realschule Weil, die den Umbau mit einer großen Spende sowie mit den von ihr beantragten Fördergeldern in vollem Umfang finanziert haben. Unterstützer und Förderer der Projektgruppe waren die Werbegemeinschaft des Rhein-Centers in Weil sowie die “Aktion Mensch”. Der Erlös einer Ostereieraktion 2006 im Rhein-Center bildete den Finanzierungs-Grundstein. Die Jugendlichen aus Weil am Rhein, die bei der Ostereieraktion eine Woche lang 10.000 Ostereier verkauft hatten, haben bei der Neugestaltung des Raums, insbesondere bei den Malerarbeiten, auch selbst tüchtig mit Hand angelegt. Dass der Raum seine Ausstrahlung von Ruhe und Harmonie erhalten hat, ist auch den Handwerksbetrieben Schreinerei Hug in Hausen, Charté Raumausstattung Kandern, Schlosserei Schneegaß aus Schopfheim, und Raumausstattung Bernhard und Peter Meßmer aus Schopfheim zu verdanken, die durch qualitätvolle Arbeit zu einem ermäßigten Preis und andererseits durch engagierte Beratung dazu beigetragen haben, dass der Raum so schön gestaltet werden konnte.
Der neue Entspannungsraum ist somit auf eine ganz besondere Art und Weise entstanden. Er wurde nicht “von oben” initiiert und in Auftrag gegeben, sondern er ist aus einer Initiative von Mitarbeitern, Spendern und freiwilligen Helfern hervorgegangen. Der gebaute Raum, die Einrichtung, die Ausstattung entstammen den offenen Augen, dem Engagement, der Kreativität und der Zusammenarbeit vieler verschiedener Menschen. In ihrer Begrüßungsrede drückte die Weiler Realschülerin Judith Labudka ihre Vorstellung aus, dass die Nutzung dieses Raumes ebenso vielfältig, schöpferisch, offen und der Verbundenheit mit allem dienlich sein wird und ermunterte alle Mitarbeiter und Bewohner des Hauses Dinkelberg den Raum immer wieder aufzusuchen.
Fachpfleger Franz Kürmann gab Anregungen, wie der Raum genutzt werden kann: Der Entspannungsraum kann für biografische Gespräche, zum gegenseitigen Kennenlernen in offener Atmosphäre, für den einzelnen Mitarbeiter oder Bewohner zur Besinnung auf sich und seine Bedürfnisse aber auch zu zweit um Entspannungsmethoden auszuüben, genutzt werden. Die Begleitung der Entspannung durch die Bezugspflegekraft oder andere Mitarbeiter kann das gegenseitige Verständnis füreinander vertiefen. In krisenhaften Momenten kann der Entspannungsraum sowohl von Mitarbeitern als auch von Bewohnern aufgesucht werden zur Bearbeitung und Distanzierung von beeinträchtigenden Gefühlen. Andere Wohngruppen haben, wenn die Nutzung des Entspannungsraums entsprechend eingeführt wurde, nun sogar die Option, einem Bewohner eine Auszeit aus dem Spannungsfeld zu ermöglichen. Die Jugendlichen um Realschullehrer Gerhard Laux freuen sich, wenn die Nutzung des Entspannungsraums in diesem Sinne dazu beitragen kann, die Beziehung zwischen Heimbewohner und Pflegekraft weiter positiv zu entwickeln.