Der Weg ist mit steinigem Geröll übersät und es weht ein leichter Wind, während uns die Sonne knapp 1400 Meter über dem Meeresspiegel im Nacken brennt. Zu unserer Linken befindet sich ein steiler Abhang, mit freiem Blick auf die uns zu Füßen liegende Schwarzwaldlandschaft sowie das breite Rheintal, zu unserer Rechten wachsen Heidekraut und Heidelbeeren am seichten Hang. Nur noch ein paar Meter, dann haben wir den anstrengenden Aufstieg geschafft! Wir haben, wenn auch nicht als die Ersten, die Spitze des Belchen erreicht, des vierthöchsten Bergs des Schwarzwaldes. Erschöpft lassen wir uns auf das weiche Gras nieder und genießen den kilometerweiten Ausblick, folgen dem Horizont bis zu den Alpen, welche weit entfernt im Dunst emporragen. Zeit, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
Mit der Bahn ging es um 8:30 Uhr von Weil aus in Richtung Zell, wo wir auf 13 Bewohnerinnen und Bewohner des Markus-Pfüger-Heims aus Wiechs trafen. Alle hatten sich besonders auf diesen Tag gefreut, hatten wiederholt um einen Ausflug zu diesem berühmten Berg gebeten. Nach einer recht entspannten Busfahrt, welche mit tollem Ausblick auf Bergdörfer und einer kurvenreichen Straße punkten konnte, hatten wir unser Ziel fast erreicht. Fast! Denn noch trennten uns gute 300 Meter von der Bergspitze. Wie gut, dass eigens hierfür die Belchen-Seilbahn erbaut worden ist. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 262 Metern und setzt die Reisenden, so auch uns, direkt vor dem Belchenhaus ab. Als wir zunächst noch den genialen Blick über den Schwarzwald sowie die frische Bergluft genossen, machte sich bald ein Hungergefühl bei vielen breit. Logisch, dass wir es uns nicht nehmen ließen, eine leckere Speise im Belchenhaus einzunehmen, bevor es an den Aufstieg ging.Also, gewappnet mit vollem Bauch, wolkenlosem und warmen Wetter sowie der nötigen Motivation, machten wir uns an den Aufstieg. Nun, das Weitere ist bereits beschrieben: kurze Zeit später erreichten wir die baumlose Spitze des Belchen. Während einige sich entspannt hinlegten und die Pause genossen, etwa Marc von der “Linde” und unser junger Leo Julian aus Lörrach, bestaunten andere das auf dem Berg stehende Kreuz oder machten Fotos von der Umgebung.Da der Linienbus aber nicht auf uns warten würde, begannen wir schließlich den Abstieg auf der anderen Seite der Kuppel, jedoch nicht, ohne einen abschließenden Blick auf Freiburg, den Rhein und den Feldberg mit seinem Funkmasten geworfen zu haben.
Zugegeben, der Abstieg war nicht wesentlich leichter als der Aufstieg, doch alle mitgekommenen Heimbewohner und wir Leos absolvierten die Wanderung tapfer und kamen wieder heil und vollständig am Belchenhaus an.Zum Abschluss wurde noch schnell ein Kaffee eingenommen, wobei die Idee kam, man könne doch den Weg nach unten wandern, statt die Seilbahn zu nehmen. So bildeten sich zwei Gruppen, welche von der Größe zwar sehr unterschiedlich waren, aber das gleiche Ziel hatten: Vor den anderen unten an der Basisstation ankommen! So machten sich die jüngeren Heimbewohner Marc, Tobias und Lucian mit den Leos Julian und Andreas vorzeitig an den Abstieg und folgten dem ausgeschilderten Wanderweg bis zur Talstation. Und die Mühe zahlte sich aus: Trotz längerem Weg und müden Beinen waren sie vor den Seilbahnfahrern angekommen und sonnten sich gemütlich auf einer Bank, während die anderen noch die Aussicht aus der Gondel genossen.Der Tag hatte seinen Höhepunkt schon lange überschritten, dunkler werdende Wolken brachten erste Regentropfen. Also machten wir uns per Bus und Bahn wieder auf den Heimweg nach Wiechs bzw. Weil, erschöpft, von der Sonne gebräunt und glücklich. Kann man den Abschluss der Sommerferien besser verbringen?