Der in Weils französischer Nachbarstadt neu gestaltete Abbatucci-Platz macht einen guten Eindruck: Er wirkt aufgeräumt und belebt, bietet viele Geschäfte und ein abwechslungsreiches Bild in Huningue. Zur großen Eröffnungsfeier „C’EST PARTY!“ am Wochenende des 22. & 23. Juni 2013 beschlossen wir, diesem Fest einen Besuch abzustatten. Auch und vor allem wegen eines besonderen Programmpunkts, der „Show Bizarr“ des Österreichischen Künstlers Christoph Priesner. Dieser sollte am Samstag und am Sonntag auftreten und machte schon auf dem Plakat einen lustigen Eindruck, wie er mit seinem kleinen Motorroller, Fliegerbrille und langer Leiter über dem Kopf dahinsauste.
So trafen einige Bewohner des Wiechser Markus-Pflüger-Heims mit ihrer Betreuerin Claudia am Sonntagmittag im Weiler Bahnhof ein und machten sich zusammen mit den Leos auf den Weg nach Frankreich, wobei es nach der Autofahrt zum Rhein Center zunächst zu Fuß über die Dreiländerbrücke ging. Wenige Meter weiter befanden wir uns bereits auf dem Abbatucci-Platz mit seinen zahlreichen Ständen und dem tollen Wasserbrunnen in der Mitte. Von dem angenehmen Ambiente bei sonnigem, nicht zu heißen Wetter ließen wir uns aber nicht allzu lange aufhalten, denn unser Ziel war es, die Heimbewohner erst zu einem gemeinsamen Vesper an einem Verpflegungsstand einzuladen und danach die „Show bizarr“ anzusehen. Komiker Christoph hatte am Nachmittag einen Auftritt mit seinem Ein-Mann-Theater („Theater Leela“). Wie angekündigt, kam er um Punkt 16:45 Uhr mit seinem alten, blauen Moped „Daisy“, der auffälligen Leiter und diversen anderen Sachen dahergesaust.
Was darauf folgte, war eine harte Stunde für unsere Lachmuskeln. Denn neben allerlei gewohnten Einlagen wie dem Jonglieren diverser Gegenstände überzeugte Christoph mit Situationskomik und einer unvergleichlichen Mimik. Er sorgte immer wieder für Lachanfälle, wenn er spontan direkt mit den Zuschauern interagierte und deren Reaktionen in die Show mit einbezog. Auch die Bewohner des Markus-Pflüger-Heims und Leo Valentin blieben davon nicht verschont, denn sie mussten später bei dem Höhepunkt der Show tatkräftig assistieren. Christoph vertraute voll und ganz auf seine Zuschauer, als er diese eine Leiter, überspannt mit einem Seil, halten ließ und anschließend auf eben diesem Seil balancierte. Hätte hier nur ein Assistent losgelassen, wäre das Seil schlaff zu Boden gefallen und mit ihm der Künstler. Doch zum Glück lief alles einwandfrei und das Publikum klatschte erleichtert, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
Wenige Minuten und ein Gruppenfoto mit uns später war er dann auch schon wieder verschwunden, unterwegs zu seinem nächsten Auftritt. Wir machten uns derweil wieder auf den Heimweg, mussten aber unbedingt einen Stopp für ein köstliches Softeis einlegen, welches am Straßenrand verlockend wartete. Frisch gestärkt ging es nun wieder zurück über die Dreiländerbrücke, Europas längste freitragende Fußgängerbrücke. Der Rhein war an diesem Tag äußerst friedlich, die Sonne schien rötlich in den Abend und der Wind streichelte über unsere Haut. Insgesamt war dieser Ausflug eher kurz, dafür aber umso intensiver und dürfte bei so manchen von uns noch längere Zeit für angenehme Erinnerungen sorgen.